Wenn Ihr Hund ständig an Durchfall leidet, sind vielleicht Giardien der Grund. Die mikroskopisch kleinen Dünndarmparasiten sorgen dafür, dass sich der Hund immer wieder aufs Neue ansteckt. Giardien sind überall auf der Welt vertreten und in ganz Europa verbreitet. Die Infektion erfolgt in der Regel über die Aufnahme von infiziertem Wasser, Nahrung und Kot – oder auch, wenn sich Hunde über die Schnauze lecken. Betroffen sind vor allem junge (< 1 Jahr) und immunschwache Hunde. Stress-Situationen wie die Trennung von der Mutter, den Geschwistern oder dem Rudel, der Transport zur neuen Familie plus meistens noch eine Futterumstellung schwächen das Immunsystem und begünstigen einen Giardienbefall. Erwachsene Tiere können zwar auch infiziert sein, zeigen häufig aber keine Symptome. Sie können also, ohne das Sie es ahnen, andere Hunde anstecken.
Vorbeugen
Giardien, die bei Hunde vorkommen, sind für Menschen meist ungefährlich. Da eine Infektion aber nicht ausgeschlossen werden kann, ist bei Kindern und Immunschwachen Vorsicht geboten. Wichtig ist daher:
- Nach jedem Kontakt mit dem Hund Hände waschen
- Den Hund nicht im Bett schlafen lassen
- Essgeschirr von Mensch und Hund trennen
- Den Hund von Kinderspielplätzen fernhalten
Testen
Zeigt Ihr Hund Symptome wie hartnäckigen, blutig-schleimigen Durchfall, Bauchkrämpfe, Erbrechen, einen verschlechterten Allgemeinzustand oder Gewichtsabnahme trotz normalem oder gesteigertem Appetit, sollten Sie Ihren Hund unbedingt auf einen Giardienbefall testen lassen. Dafür müssen über einige Tagen Kotproben gesammelt werden. Es ist wichtig, dass der Kot von mehrere Tagen gesammelt wird, da viele Parasiten nicht täglich Eier oder Zysten ausscheiden und somit nicht zwingend jedes Häufchen infiziert ist. Die Proben werden dann vom Tierarzt untersucht.
Behandlung
Stellt Ihr Tierarzt einen Giardienbefall fest, wird Ihr Hund mit einem Antiparasitika wie Panacur oder Metronidazol behandelt. Hilfreich ist zudem eine Ernährungsanpassung. Es sollte auf Frischfleisch umgestellt werden oder zumindest getreidefreies Trocken- oder Nassfutter gegeben werden. Verzichten Sie auch auf Kohlenhydrate, denn aus dem Zucker ziehen die Giardien ihre Energie. Leben mehrere Tiere in einem Haushalt, sollten alle gleichzeitig behandelt werden, um eine erneute Ansteckung auszuschliessen. Da Giardien-Zysten mehrere Wochen überleben können, sollten ausserdem hygienische Massnahmen getroffen werden:
- Alle Decken/Kissen und auch Spielzeug bei mindestens 65° C waschen oder in kochendes Wasser geben
- Trink- und Fressnäpfe in der Spülmaschine (> 65° C) oder mit kochendem Wasser reinigen
- Mit Kot verunreinigtes Fell mit einem speziellen Shampoo waschen
- Böden am besten mit einem Dampfreiniger (> 60° C) reinigen und desinfizieren
Autorin: Sonja