Viele Hunde fürchten sich vor Feuerwerk: ein paar Tipps

Bald ist es wieder soweit: Der Jahreswechsel wird lautstark gefeiert. Doch während sich manch einer an einem Feuerwerk erfreut, leiden viele Hunde. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, damit Ihr Liebling die Stunden besser übersteht.

 

Wer selber einen Hund mit Geräuschangst hat, sucht das ganze Jahr über nach Hilfe. Dabei muss man aber unterscheiden, ob das Tier erkennbare Angst hat oder völlig in Panik verfällt. Bei ersteren gelten natürlich die allgemein bekannten Massnahmen:
- In den ruhigsten Raum gehen

- Rollläden runter lassen
- Fernseher oder Musik aufdrehen

-  Selber ruhig bleiben und wie immer agieren

 

Zeigt Ihr Tier Angst, achten Sie auf seine Bedürfnisse und handeln Sie nach Bauchgefühl. Lange Zeit wurde geraten, die Angst des Hundes einfach zu ignorieren, heute sehen das viele anders. Das Angstverhalten sollte zwar nicht bestätigt/belohnt werden, aber man darf den Hund durchaus unterstützen. Wenn mein Hund von sich aus Körperkontakt sucht, verwehre ich ihn ihm nicht.

 

Natürliche Präparate

Wenn das alleine nicht hilft, kann man das Tier homöopathisch oder mit Bachblüten unterstützen – oder zu Nahrungsergänzungsmitteln wie Zylkène (Milchprotein), Calmex (Aminosäuren und psychoaktiven Pflanzenextrakte) oder Adaptil (Pheromon) greifen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass mit der Gabe frühzeitig (3 bis 4 Wochen) begonnen werden muss. 

 

Ohren zu und durch

Eine weitere Möglichkeit nach Dr. Google ist, die Geräusche zu dämpfen, indem man seinem Hund Watte in die Ohren packt (Achtung: nur im oberen Bereich), einen Schal um den Kopf wickelt und diesen fixiert. Dabei ist aber Vorsicht geboten: Nicht, dass Sie die Ohren Ihres Tieres verletzen. Üben Sie es zudem schon einige Tage vorher, damit sich der Hund daran gewöhnt. Es gibt mit den sogenannten Mutt Muffs auch einen speziellen Gehörschutz für Hunde. Sie sind aber recht sperrig und wenn der Hund damit anstösst, gibt es einen Knall. Wir empfehlen sie daher nicht.

 

Druck beruhigt

Wer zum Thema recherchiert, stösst auch immer wieder auf Thunder-Shirts. Die enganliegenden Bodys üben einen sanften Druck aus, was auf viele Hunde beruhigend wirkt. Der gleiche Effekt kann auch mit einer Bandage erreicht werden.

 

Von richtiger und falscher Psychopharmaka

Sollten Sie das alles schon durch oder einen Hund haben, der extrem panisch reagiert, dann bleibt – neben Ratschlägen wie ein abgelegenes Hotel zu suchen oder während der schlimmsten Zeit auf der Autobahn hin und her zu fahren bzw. sich an einen Flughafen zu begeben – nur noch der Griff zu Psychopharmaka. Sie helfen nicht nur, die Angstzustände zu nehmen, sondern verhindern auch den Beginn eines Teufelskreises. Denn ohne Hilfe wird das Tier letztlich nicht mehr nur Angst vor dem Feuerwerk, sondern auch noch Angst vor der Angst haben. Und diese Ängste verschlimmern sich von Jahr zu Jahr.

 

Wichtig ist, dass Sie auf die Wirkung von angstlösenden Benzodiazepinen wie Sileo, Diazepam oder Alprazolam oder alternativ auf das Antiepileptikum Imepitoin setzen. Da nicht jeder Hund gleich reagiert, sollten Sie frühzeitig Ihren Tierarzt kontaktieren und die Möglichkeiten mit ihm besprechen. Verzichten Sie aber auf jeden Fall auf die Gabe des Wirkstoffes Acepromazin, der beispielsweise in Vetranquil, Sedalin, Calmivet oder Prequillan enthalten ist. Diese sorgen lediglich dafür, dass der Hund nicht mehr körperlich reagieren kann. Er bekommt trotzdem alles mit und hat nach wie vor panische Angst.

 

Die Sache mit dem Eierlikör

Zahlreiche Hundehalter schwören auf Eierlikör. Als verantwortungsbewusster Hundehalter schüttelt man da erstmal den Kopf, denn man weiss doch: Alkohol ist Gift für den Hund. In korrekter Dosierung empfehlen aber sogar Tierärzte das angstlösende Sedativum. Da die Menge vom Gewicht abhängt, besprechen Sie dies aber besser mit Ihrem Tierarzt.

 

GANZ WICHTIG: Gehen Sie vor dem Eindunkeln mit Ihrem Hund raus und verlassen Sie das Haus während dem Feuerwerk nicht. Führen Sie Ihren Hund an und um Silvester vorsichtshalber immer an der Leine, auch wenn er bislang keine Angst zeigte. Ein überraschender Knall kann immer ein Angstauslöser sein. 

 

Autorin: Sonja